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Es wurden 5 Seiten zu „Kunzendorff“ gefunden.

  • Gedanken zu Gisela Nerlich-Kunzendorffs Ausstellung SCHÖN, Klinikum Weimar 2011

    So nimmt denn auch die Darstellung keimender wie welkender Blüten einen großen Teil der Ausstellung ein – mehr noch: Die Darstellung der Schönheit gerade auch des Vergehenden motivierte als wesentlicher Reflexionshintergrund die gesamte Exposition.

  • "SCHÖN. Metamorphose der Pflanzen. Plantagrafien 2008-2012". Laudatio 2012

    Immer wieder treffen wir in Goethes Gedichtzeilen auf Imperative wie: „Betrachte nun“ – „Wende dich zu“ – „Bedenke“, die zum Staunen über und zur Freude an der Vielfältigkeit und der wunderbaren Perfektion der Pflanzenwelt animieren. Diesen Aufforderungen folgen die Arbeiten Gisela Nerlich-Kunzendorffs. Die Liebe zum Detail, die Goethes Text ausmacht, spiegeln ihre Fotografien dabei kongenial wider:

  • 200 Euro Übergewicht. Azorenbilder. Von Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff und Klaus Nerlich. Laudatio 2008

    Ich habe schon erwähnt, dass etliche Motive mehrfach auf den Bildern auftauchen. Und das ist natürlich interessant im Hinblick auf die Technik der Darstellung: Man kann sehr schön sehen, was jede Technik besonders herauszustellen vermag. Was dargestellt wird, resultiert dabei aus der Art des Sehens, mit der sich der Künstler dem Objekt der Darstellung nähert. Zeichnen und Malen werden als die beiden Extreme des Sehens einander gegenübergestellt. Die Zeichnung favorisiert die Linie, den Umriß und die Schraffur. Ein Gegenstand wird von der Umgebung abgegrenzt, Kontraste können besonders scharf hervortreten. Das Tuschebild wird von der Fläche her empfunden. Begebenheiten werden harmonisiert, Gegenstand und Umgebung eher in einen Zusammenhang gestellt als dass sie kontrastiert würden. Die Malerei wird aus dem gefühlsmäßigen, impressionistischen Blick geboren, die Zeichnung aus einem analytischen Sehen.

  • Plantagrafien 2008-2014. Laudatio Erfurt 2015

    Eine wirkliche Besonderheit bei Gisela Kunzendorff sind die Invers gedruckten Röntgenbilder, auf denen der Hintergrund weiß, die Pflanze in Grautönen und Schwarz erscheint. Die Künstlerin zeigt uns hier das Bild einer Tulpe und das einer Bartnelke. Die gefiederte Tulpe insbesondere wirkt wie eine Zeichnung Alter Meister aus einer Zeit, als Pflanzen gesammelt, dokumentiert, studiert und katalogisiert wurden. Das Verfahren der radiologischen Durchleuchtung läßt uns die Pflanzen mit ganz neuen Blicken sehen, als sähen wir sie zum ersten Mal. Und wie schon im Spiel mit bewußten Unschärfen und Belichtung der Blüten, so kommt auch in den Röntgenaufnahme unserer Wahrnehmung zugute, daß die technischen Geräte längst besser sehen als unser Auge.

  • "Verborgene Schöpfung". Pflanzenradiografien. Rede Weimar 2017

    Denn während im medizinischen Röntgen das entstandene Bild nicht um seiner selbst willen betrachtet, sondern mit Vor-Bildern und normativen Mustern verglichen wird, um Abweichungen zu korrigieren, geht es in den Radiografien von Gisela Kunzendorff genau um mögliche Abweichungen von normierten Vorstellungen. Hier ist ein geknittertes Blütenblatt, um bei dem Vergleich zu bleiben, eben gerade „kein Beinbruch“, sondern wird als eine der tausend Möglichkeiten des Werdens und Welkens dieser Pflanzengattung wahrgenommen, bejaht und in Szene gesetzt.