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Es wurden 5 Seiten zu „Kühn-Leihbecher“ gefunden.

  • Mit der Wachheit der Sinne - aus der Tiefe der Stille. Laudatio 2016

    Schauen wir auf die Werke, die den Begriff der Schöpfung schon in der Entstehung des Materials mit sich bringen: Die handgeschöpften Papiere von Marita Kühn-Leihbecher. Die Kommunikation mit dem Material ist hier dem Schaffensprozeß ebenso eingeschrieben, wie wenn Beate Debus sich einem Baumstamm nähert. Selbst Papier zu schöpfen, ist für Marita Kühn-Leihbecher die Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit mit Papier überhaupt. Die Entscheidung für die künstlerische Technik kann nicht dem Inhalt der Arbeit vorausgehen, denn indem sie ihr Material von Grund auf selbst erschafft und so die Haptik, die Stärke und damit die mögliche Transparenz, die Dichte des Papiers, seine Farbe selbst bestimmt, entsteht der Inhalt der Arbeit zugleich mit der Form, ist die Idee mit der Gestaltung des Materials untrennbar verbunden. Eine engere Kommunikation zwischen Künstler und Material ist kaum vorstellbar, als wenn das Material als Teil des künstlerischen Schaffensprozesses überhaupt erst hergestellt wird.

  • Mit der Wachheit der Sinne - der Film

  • Mit der Wachheit der Sinne - aus der Tiefe der Stille. Laudatio Klaffenbach 2018

    Ihre Arbeiten gehören zu den Werken, die man ganz schlecht in Katalogen und auf Fotografien abbilden kann, weil ihr Reiz nicht nur in der Farbigkeit und der Ausgewogenheit der Formen im Bildraum besteht, sondern in der sichtbaren Haptik des Werkstoffs selber. Das Material ist hier in einer Weise Teil der Bildaussage, daß man die Werke wirklich leibhaftig in einer Ausstellung sehen muß, um sie richtig einschätzen und genießen zu können. Die teils filzartige, teils wollig-ausfransende, teils flusige, teils hartfaserig-glatte Oberfläche der unterschiedlichen Papiere wird nur direkt vor dem Werk sichtbar. Die unterschiedlichen Oberflächen rühren dabei von den diversen Ausgangsmaterialien her, die die Künstlerin in verschiedenen Pflanzen findet.

  • Mit der Wachheit der Sinne - aus der Tiefe der Stille. Katalogbeitrag 2018

    Für die Annäherung an das Werk von Marita Kühn-Leihbecher eröffnen sich prinzipiell zwei Wege: der Weg über die Inhalte und Themen der Arbeiten wie der Weg über die formale Gestaltung der Collagen aus handgeschöpftem Papier. So gäbe ihr Gesamtwerk beispielsweise eine eigene Ausstellung zum Thema „Kreuzweg/ Wegkreuz“ – in der aktuellen Ausstellung mit der Variante „Kreuzweg/ Wegkreuz mit gelbem Zentrum“ (2005) vertreten – her, da ein in der Regel weitgehend gleichschenkliges Kreuz bei Marita Kühn-Leihbecher in vielen Arbeiten inhaltlich im Vordergrund steht oder, wie noch im Werk „Öffnung“ (2005) zu ahnen, als Grundlage der formalen Bildgestaltung dient.

  • Mit der Wachheit der Sinne - aus der Tiefe der Stille. Laudatio Bad Wildungen 2018

    In anderen Werken werden Papierausschnitte in der Collage überlagert, Farbflächen und sekundäre Materialien wie Fäden scheinen durch das z.T. hauchfeine Papier hindurch – wie in der Arbeit „Membrane“ gleich vorne im Ausstellungsraum. Die Materialbeschaffenheit des Papiers bestimmt die Künstlerin dabei im Prozeß des Schöpfens selber. Haptik, Stärke und damit mögliche Transparenz, Dichte und Farbe ihres Werkstoffs sind als Herstellung des Materials bereits Teil des künftigen Werkes. Form und Inhalt, Material und Werkaussage sind nicht zu trennen.