Wolfgang Nickel. Kostbarkeiten aus Glas

Rede zur Ausstellungseröffnung

Funktionsgebäude des Thüringer Landtags, Mittwoch, 20. September 2017

Sehr geehrte Frau Vizepräsidentin, lieber Wolfgang Nickel, sehr geehrte Damen und Herren,

kann man sich dem Reiz entziehen, den ein durch farbiges Glas fallender Lichtstrahl begleitet?

Kaum.

Die Sichtbarmachung des Unsichtbaren - des Lichtes durch seine Brechung in Farben - entfaltet eine spirituelle Kraft, die seit dem Mittelalter vor allem den sakralen Raum erfüllt. Ab heute begegnen wir im Thüringer Landtag den Werken eines Künstlers, der seine Arbeit dieser spirituellen Kraft anvertraut hat. Sie sehen einzelne Glasobjekte und gläserne Wandbilder des 1960 in Schmalkalden zur Welt gekommenen Wolfgang Nickel. Außerdem geben einige Poster einen kleinen Eindruck seiner Arbeit im kirchlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden.

Die Objekte stehen in Vitrinen. Das Licht fällt durch das farbige Glas und inszeniert die Darstellung von selber. Wie aber fängt man Licht ein, wenn eine Glasarbeit für die Hängung an der Wand geschaffen wurde und kein Licht sie durchleuchten kann? Lebt die Glasmalerei nicht von dem sie durchdringenden Licht, welches das farbige Material als ein selber leuchtendes erscheinen läßt? Wie wird Wolfgang Nickel der Erwartungshaltung gerecht, die Jahrhunderte prächtiger Kirchenfenster unweigerlich im Betrachter hervorrufen müssen?

Wolfgang Nickel macht sich in seinen Kunstwerken die Tatsache zunutze, daß Glas Licht reflektiert, wenn es selber nicht hinterleuchtet wird. In seiner nunmehr 25jährigen Arbeit am Brennofen aber verformt Wolfgang Nickel die Glasoberflächen so, daß seine Glasscheibe kein flacher Spiegel bleibt, sondern ein Spiel der Reflexionen beginnt, die das Licht je nach Krümmung der Werkoberfläche in hundert Richtungen wirft und die Farbe und das Aussehen des Gegenstandes je nach Lichteinfall oder Standort des Betrachters verändert.

Ich werde im folgenden noch einige Male darauf zurückkommen, möchte zunächst aber ein Werk erläutern, über dessen Existenz Sie hier nur auf einem der Poster informiert werden können, das aber nur eine Mittagspause entfernt zu besichtigen ist. Wolfgang Nickel hat nämlich eine Andachtskapelle in der Severikirche auf dem Erfurter Domberg ausgestattet. Er schuf dafür Ambo, Altar, die Stele für eine Pietà und zwei Kerzenständer, vor allem aber drei Maßwerkfensterverglasungen und den Tabernakel, der nicht in die Wand eingelassen, sondern in der östlichen Fensteröffnung aufgebaut ist.

Ich erwähne diese Kapelle, weil man an diesem Beispiel besonders gut zeigen kann, wie im Werk Wolfgang Nickels der Inhalt die Form bestimmt.

In der Kapelle findet eucharistische Anbetung, also die Aussetzung des Allerheiligsten, statt, der Tabernakel ist geöffnet und zeigt die konsekrierte Hostie inmitten des Fensters vor einer Tabernakelrückwand aus tiefrotem Glas, dessen scheinbar im Fließen gestockte Tropfen den Eindruck einer riesigen blutenden Wunde mit dem Bild eines kreisförmig ausstrahlenden Energiepunktes verbinden - ein bißchen wie die "Gloriole" oder die "Klangbilder" hier im ersten Obergeschoß, aber tiefrot und getropfter in der Glasoberfläche.

Das östliche Maßwerkfenster der Kapelle in St. Severi, hinter dem Tabernakel, besitzt als oberen Abschluß eine kleine Rosette, wie das bei gotischen Fenstern üblich ist. Ebenso üblich, erwartet der Betrachter hier die nach allen Seiten symmetrische Ausgestaltung der vorgegebenen Steinform durch farbiges Glas. Aber was sehen wir in der Marienkapelle von St. Severi? Die lichtgelben und rostbraun abgetönten Flächen durchschneiden die Maßwerkrosette von oben nach unten. Ich war unzufrieden mit dieser Lösung und vermutete, hier habe Wolfgang Nickel ausnahmsweise mal nicht nachgedacht. Ich hörte später, daß die Mitarbeiter der Denkmalbehörde dieselben Vorbehalte gegen diese gestalterische Lösung gehabt hatten.

Aber wir alle lagen falsch: Was, hatte sich Wolfgang Nickel nämlich gefragt, was ist für den Betenden das Wichtigste in dieser Kapelle? Das ist nicht die Maßwerkrosette, sondern das Allerheiligste. Also durchdringt der Lichtstrahl, den die hellgelbe Glasfläche des Fensters symbolisiert, alles Mauerwerk und zieht von oben direkt auf den Tabernakel hinab beziehungsweise von diesem hinauf in den Himmel. Diese Erläuterung hat mich beeindruckt - wie hier ein protestantischer Künstler katholische Theologie zur Anschauung bringt. Das muß man erstmal intellektuell leisten und dann noch künstlerisch umsetzen können.

Dieselbe Irritation der nicht passend gemachten Form erzeugt ein Fenster in der Erfurter Michaeliskirche, das Sätze aus dem biblischen Hohenlied der Liebe wiedergibt. Die Buchstaben wurden mit Holzstempeln ins weiche Glas gedrückt. Ein dunkles Band umschlingt den Text, welches sich ebenfalls keiner Richtungsweisung durch das Mauerwerk fügt. Hier ist es das Band der Liebe, das alle Mauern sprengt, das Band der Liebe, die - und das ist bei diesem Künstler keine romantische Floskel - stärker ist als der Tod.

Was die Gestaltung changierender Flächen im Glas selber betrifft, gerade bei Fenstern, so mag man vermuten, Wolfgang Nickel überlasse das letztendliche Aussehen der Scheibe dem Zufall. Aber auch das stimmt nicht. Jede Maserung der Fläche und jede Erhebung im Relief ist geplant und akribisch sorgfältig umgesetzt.

Wolfgang Nickel fertigt für ein neues Werk zunächst eine Zeichnung an - wie Sie vielleicht wissen, kommt er ursprünglich aus der Graphik und hat an der Burg Giebichenstein in Halle einen Diplomstudiengang in Malerei und Graphik absolviert. In Schamotte wird eine Form geschaffen, die Wolfgang Nickel wie ein Bildhauer bearbeitet, bis ihre Oberflächenstruktur genau seinen Vorstellungen entspricht. Hierein wird das Glas gebettet, das beim Erhitzen flüssig wird und sich der vorgegebenen Form anpaßt. Die Schamotteform muß also als Negativform gefertigt sein. Das so verformte Glas kann dann mit den unterschiedlichen Farben - Pigmenten oder zerstoßenem farbigen Glas - weiter bearbeitet werden - jede Farbe ein Arbeitsschritt, jede Farbe auch ein Brennvorgang.

Wie auf einer Radierplatte, wird Farbe entweder in die Vertiefungen des Glases gestrichen und die Oberfläche wieder abgewischt, das Ganze dann gebrannt. Dann erhält der Künstler seine verlaufenden, scheinbar zufällig entstandenen großflächigen Einfärbungen. Oder die Fläche wird mit Schwarzlot, Glasmalfarbe oder zerstoßenem Farbglas zeichnerisch bemalt.

Dieses Vorgehen sehen Sie in den Architekturzeichnungen und Kathedralgrundrissen wie "Chartres I-III" oder zwischen den Glasobjekten das Werk "Dom zu Erfurt". In Schloß Wilhelmsburg Schmalkalden, Nickels Heimatstadt, hängt derzeit in den Räumen der Sonderausstellung die Reihe "Lustgärten" von Wolfgang Nickel, die u.a. etliche alte Grundrißkarten ganzer Schloßanlagen samt originaler Beschriftung, alles in Glasmalerei, zeigt.

Die zeichnerische Bearbeitung des Ausgangsglases sehen Sie aber auch in den Figurenzeichnungen - hier in dem Werk "Mönch und Nonne", in einigen Glasobjekten (Engel) oder in der Literaturillustration "Das Hotel New Hampshire" nach einem Roman von John Irving. Das größte Konvolut an figürlicher Zeichnung hängt wiederum auf Schloß Wilhelmsburg in Schmalkalden, nämlich die durch die japanischen Shunga-Zeichnungen inspirierte Serie vornehm-verhalten erotischer Darstellungen, die den größeren Teil der "Lustgärten"-Serie ausmacht. Zu diesen wirklich zauberhaften Bildern liegt ein kleiner Katalog vor mit einem begleitenden Text, der noch einmal das Ineinandergreifen von Form und Inhalt in der Kunst Wolfgang Nickels deutlich macht: Durch die sehr spezielle Art seiner Bilder aus mehreren Schichten gefärbten und zum Teil auf Vorder- und Rückseite bemalten teiltransparenten Glases werden Konturen - gerade im Vorbeigehen an den Bildern - uneindeutig und verschwommen, figürliche Inhalte überblenden und verbergen sich gegenseitig und dieses Paradoxon des verbergenden Zeigens offenbart eben, was figürlich überhaupt nicht darstellbar wäre, nämlich das Wesen der Erotik selber.

Die zeichnerische Bearbeitung des Glases zeigt sich noch in einem dritten Schwerpunkt des künstlerischen Ausdrucks bei Wolfgang Nickel, nämlich der Inszenierung von Schrift in den Glaskunstwerken. Über die Zitate aus dem Hohenlied der Liebe auf dem Kirchenfenster in der Michaeliskirche habe ich schon geprochen. In dieser Ausstellung hier sehen Sie das eigens für diese Gelegenheit geschaffene Werk "Charlottesville". Sie erinnern sich an die nur wenige Wochen zurückliegende Eskalation einer rechtsextremen Demonstration - das war Mitte August -, in deren Folge eine Gegendemonstrantin überfahren und viele Menschen verletzt wurden. Donald Trump relativierte die Tat. Barack Obama aber twitterte diesbezüglich am 13. August in drei Tweets ein Zitat von Nelson Mandela, das mit 4,6 Millionen Likes und 1,7 Millionen Retweets alle Rekorde dieses Mediums sprengte. Es ist das "No one is born hating another person because of the color of his skin or his background or his religion...", dessen deutsche Übertragung Wolfgang Nickel hier in Glas verewigt hat: "Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil." Ein Glaskunstwerk also als eigene politische Stellungnahme, gesellschaftliche Positionierung, als Verewigung eines Social-Media-Events und als ornamental unterfütterte Schriftgestaltung zugleich.

Eine ganze Serie von Schriftgestaltung - man könnte auch sagen Literaturillustration - schuf Wolfgang Nickel 2015 mit der Glasserie zu Gedichten von Rainer Maria Rilke, Andreas Grypius, Conrad Ferdinand Meyer, Christian Morgenstern und anderen. Das reicht von Rilkes berühmtem "Herbsttag" - "Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß" - über Meyers "Römischen Brunnen" und das Barockgedicht "Betrachtung der Zeit" von Andreas Gryphius bis hin zu Morgenstern "Ästhetischem Wiesel" und Ringelnatz' "Arm Kräutchen". In ganz unterschiedlicher Schrittype sind mit zerstoßenem farbigem Glas die Verse auf die Scheibe aufgetragen - das geht mit einer Art Kanüle, das feinstmögliche, sagt der Künstler selber, ist der Kathedralgrundriß "Chartres I", hier an der Wand. Wie bei dem Nelson-Mandela-Zitat ist der Hintergrund oder sind weitere dahinter montierte Scheiben mit ornamentalen Mustern oder regelrechten figürlichen Illustrationen angefüllt - das reicht von Blumen über Schiffe bis hin zu menschlichen Portraits. Oder auch Uhrwerken, in der "Betrachtung der Zeit" von Gryphius nämlich. Dieses Gedicht ist statt mit dem barocken Bildtopos der Sanduhr, in der unaufhaltsam die Lebenszeit verrinnt, ein modernes Uhrwerk illustriert - auch sehr sinnreich, eine Interpretation ist auf Wolfgang Nickels Internetseite oder hier nachzulesen.

Wolfgang Nickel hatte Werke aus der Gedicht-Serie hier mit, hat sich aber beim Hängen der Ausstellung für ein geschlossenes Gesamtbild der Präsentation entschieden und darum aus dieser Schriftserie, die auch mit anderen Formaten einhergeht, nichts gehängt. Er wollte natürlich vor allem die ganz neuen, eigens für diese Ausstellung geschaffenen Werke zeigen, das sind die gestreckten Hochformate, die Sie hier im Erdgeschoß sehen, dann ging es auch um die Vermittlung einer Idee seiner Kirchenfenster mithilfe der Poster - an den Stellen der Ausstellungsfläche, die von den Beleuchtungsbedingungen her für die Glasarbeiten ohnehin nicht ideal gewesen wäre, so daß Sie merken: Sie erhalten hier einen Eindruck von dem, was dieser Künstler kann - aber Sie sehen nur einen Bruchteil dessen, was er bereits geschaffen hat.

Aber nochmal zum Stichwort Uhrwerk als Gedichtillustration. Sie haben schon registriert, daß eigentlich kein Bildinhalt vor Wolfgang Nickel sicher ist. In der ersten Etage haben wir das Kreuzrippengewölbe aus St. Georg Schmalkalden als Glasmalerei. Sie sehen hier neben den wunderbaren "Traumfängern" oder "Versunken in Grün" - Impression, die ohne jede Erläuterung ganz für sich wirken - die Architekturzeichnungen und Grundrisse - alles Bildsujets, die man m.E. nicht in Glas erwarten würde, die den spezifischen Reiz des Materials aber unzweifelhaft auf ihre je eigene Art zur Geltung bringen.

Für die Grundrisse braucht Nickel das Schwarzlot. Schwarzlot ist das älteste und gefährlichste aller Mittel, die er zur Glasmalerei verwendet. Wir kennen es alle aus den mittelalterlichen Kirchenfenstern im Hohen Chor des Erfurter Domes, im Chor der Barfüßerkirche und der Predigerkirche. Mit über 1000 Zeugnissen mittelalterlicher Glasmalerei besitzt Erfurt einen Kunstschatz von europäischem Rang. Diese mittelalterlichen Fenster wurden wie Mosaike aus in der Glashütte durchgefärbtem, von den Glasmalern dann in Form geschnittenen Teilen zusammengesetzt. Betonte Konturen treten durch die Bleiruten hervor, mit denen die Glasstücke verbunden wurden. Eine Binnenkonturierung oder auch Abtönungen der Farben erreichte man durch das Aufbringen von Schwarzlot.

Ich erwähne diese alten Techniken, weil Wolfgang Nickel sehr daran gelegen ist, sie zu bewahren. Zwar schafft er keine Mosaike - das sehen Sie. Dafür hat er Techniken aus seinem Graphikstudium in die Arbeit mit Glas überführt. Vor allem aber möchte er mit durchgefärbtem Glas arbeiten, figürliche Darstellungen wirklich zeichnerisch in Glas auf Glas aufbringen, jede Farbschicht gesondert einbrennen und so ein vielschichtiges Bild nach und nach aufbauen. Denn auch in der Glasmalerei hat mittlerweile das Druckverfahren Einzug gehalten: Mit Tintenstrahldrucker werden malerische Vorlagen auf die Scheibe gedruckt. Es steht zu befürchten, daß bald auch Plastiken auf dem 3D-Drucker ausgedruckt werden - der Künstler reduziert seine Arbeit aufs Ideen haben, die Fertigung gibt er an eine Firma - eine sehr beunruhigende Entwicklung, gegen die sich nicht nur Wolfgang Nickel stemmt.

Wolfgang Nickel ist ein Künstler "von altem Schrot und Korn", in dessen Werk sich seine intellektuelle und emotionale Durchdringung des Sujets - siehe Marienkapelle in St. Severi, siehe "Lustgärten"-Serie - mit der ständig fortgeführten Perfektionierung seiner kunsthandwerklichen Fähigkeiten verbindet. Eine unendliche Reihe empirischer Versuche zu den Farbveränderungen der Pigmente im Brennvorgang, zu Glasverformungen und Abkühlungsprozessen gehen den Werken voraus, die Sie hier sehen. Eine unendliche Reihe von Experimenten zur Beleuchtungssituation der Werke gehen den Arbeiten voraus, deren Wirkung wir heute spüren können: Natürlich hat Wolfgang Nickel zwischendurch auch versucht, wie die Bilder wirken, wenn man sie künstlich hinterleuchtet, mit LED-Lampen, deren Stromversorgung dann rund um das Bild herum sichtbar wird. Und er sah, daß es nicht gut war, das permanente unveränderliche Licht, daß jede eingebaute künstliche Beleuchtung das Werk tötete und daß er auf etwas anderes sinnen müßte, um den Eindruck des von innen heraus Leuchtens, des Selber-Leuchtens des Materials zu erzielen, das uns in den alten Kirchenfenstern so fasziniert. Und er begann, die Glasscheiben auf Abstand zu ihrem Rahmenhintergrund zu bringen mit dem Ergebnis, das einfallendes Sonnenlicht leuchtende Punkte auf den Rahmenhintergrund setzt, daß der Hintergrund auf natürliche Weise zu leuchten beginnt und das figürliche Bild auf der Vorderseite beginnt, sich mit seinem eigenen Schatten zu überlagern. Besonders faszinierend ist das zu sehen bei der "Versteckten Null", aber auch den Interferenzbildern im oberen Stockwerk: Den "Interferenzen", der "Korona", der "Durchdringung", der "Gloriole" oder der "Kugelschale des Lichts". Und Wolfgang Nickel begann, mit der Reflexionseigenschaft des Glases zu arbeiten - es zu verformen, um neben Punkten oder winzigen Flächen, die spiegeln, andere Flächen zu schaffen, die in Farbe erblühen, wenn der Betrachter am Bild vorübergeht. Und er begann, die Glasscheiben auf Vorder- und Rückseite zu bemalen, um dem Bild eine Art von Dreidimensionalität zu verleihen. Und er sah, daß alle Verfahren kombiniert - der Abstand zur Rahmenrückwand, die Überlagerung der Bemalung, die Oberflächenstruktur des Glases und die Vielschichtigkeit des Werkes, in welchem mehrere Glasscheiben sich zu einem komplexen Gebilde vereinen, die Illusion einer noch tieferen Mehrdimensionalität schafft, als ein wenige Zentimeter tiefes Werk sie tatsächlich realisieren kann.

All diese Versuche, dieses Üben und Wiederholen, dieses Feilen bis zur handwerklichen Perfektion, kann man in der Kunst nicht einsparen - sonst wird die beste Idee wertlos. Wir haben heute einen Künstler vor uns, dem ich nun auch endlich das Wort lasse.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Dr. Cornelie Becker-Lamers, Weimar