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Es wurden 3 Seiten zu „Musik“ gefunden.

  • „Vom Art Nouveau bis Surrealismus - Illustrierte Musikpartituren“. Rede Erfurt 1997

    Es muß nicht die Oberschicht sein, deren Nimbus ein Plakat oder eine Notenausgabe zur Werbung und gesellschaftlichen Verortung ausnutzt. Die „Valses Chaloupée“, aus demselben Jahr, nämlich auch von 1908 (Nr.149 des Katalogs), wird als „Großer Erfolg der Moulin-Rouge-Revue“ ausgewiesen und spricht damit ein ganz anderes soziales Umfeld an. Schon der Titel des Walzers weist in diese Richtung durch die Sprachschicht, aus der er genommen ist: ‚Chalouper’ ist ein Slang-Wort und bedeutet hin- und herschaukeln, balancieren. Hier tanzen nicht Herren und Damen, sondern Männer, eigentlich zornige Arbeiter, mit ihren Mädchen. Damit man das sieht, sind die beiden ‚Helden’ der winzigen Bildgeschichte oben links noch einmal gesondert portraitiert. Der Wirt hinter dem Tresen macht keinen sonderlich gepflegten Eindruck, der Raum ist enger und schlichter ausgestattet. Wie auf dem Titelbild der „Six Valses“ wird ein schlüssiges Ambiente entworfen, für das die Musik geschaffen ist, zu dem sie paßt.

  • Musik in der Kunst. Faltblatt zur Ausstellung

    Auf eine bei Johann Sebastian Bach – be­kannt­lich groß im Improvi­sieren – beliebte Kompo­sitionsform aufsattelnd, kann Horst Weber so ein Werk mit expressiv-improvi­satorischem Duktus schaffen, das den Eindruck der Um­setzung eines Musikstücks der offenen Form mit den Mit­teln der Bildenden Kunst zu suggerie­ren vermag: Da scheint ein „farbiger“ Katarakt fallender Ska­len­läufe abgelöst durch die Strudel einer in sich selbst zurückflie­ßenden Melodie, die ihrerseits durch den statischen Aufbau eines homophonen Harmonie­gebildes begrenzt wird.

  • „Musik in der Kunst“. Rede Wechmar 2000

    Ziel musikalischer Malerei ist somit die Imitation dieses Imaginationsaktes beim Rezipienten. Wie ein ganz in der Musik gefangener Zuhörer soll der kontemplative Betrachter eines Bildes in den rauschhaften Zustand von Ahnungen und visionären Offenbarungen versetzt werden, den die Musik ermöglicht. Wichtig ist dabei eben die Kontemplation, denn sie erst ermöglicht in der Bildenden Kunst das Wirken des Zeitfaktors, der den übrigen Künsten zur Entfaltung ihrer Werke naturgemäß gegeben ist.