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  • „Dieter Krüll – Zeichnungen, Zeichenbücher, Typoscripte und Materialien zu unveröffentlichten Zeichenromanen“ Laudatio Gotha 1998

    Eigentlich nur „verlängerte Bildunterschrift“, reizt doch jede Textseite die Metonymien - Bedeutungsverschiebungen - der Zeichnungen bis zur Zerreißprobe der Wortbilder aus: Nicht genug etwa damit, daß ein Stern mir nichts dir nichts als Figur aufzutreten und wie ein vernunftbegabtes Wesen zu handeln beginnt. In beinahe jeder Apposition steckt eine solche Fülle von unerwarteter Metaphorik, daß Halbsätze sich selbständig machen, Eigenwert gewinnen, und die ungeheure Ver-Dichtung der Sprache die Prosa zur Lyrik macht. Entlang der assoziativen Gedankenschritte führt treulich ein roter Faden die Lesenden durch den Text. Dennoch fürchtet man, es sei ein Ariadnefaden, der nicht hinaus aus dem Labyrinth der Gedanken, sondern immer tiefer in es hinein führe. Texte sind es wie Träume, die Dieter Krüll seinen Lesern überläßt. Sie nehmen gefangen, wenn man hineingleitet, doch das Selbstverständliche entzieht sich später jeder Rekonstruktion. Nicht zufällig bezeichnet Dieter Krüll Arno Schmidts Riesenwerk Zettels Traum als ein Kultbuch seiner Studienzeit.