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Es wurden 4 Seiten zu „Geitel“ gefunden.

  • Matthias Geitels „Erfurter Trilogie“ Artikel 1997

    Der dritte Aspekt des „Erinnerns“ ist die Überführung der eigenen Kunst in die Literatur. Akribisch beschreibt Geitel seine Werke von der Idee an, um sie aufzubewahren nach der Auslöschung. Die Film-Dokumente gewesener Aktionen können dabei in neue Installationen eingehen und diese selbstreflexiv weiterführen: So besteht der dritte Teil der „suche nach licht“ zur Hälfte aus einer Videoschleife, die aus den Aufnahmen der beiden ersten Teile derselben Installation zusammengeschnitten ist. Diese Fortführung nun wiederum zu speichern, d.h. die Dokumentation der Dokumentation zu betreiben, wir Aufgabe des zweiten Künstlerbuches: „Erinnerungen an eine Ausstellung“.

  • „Die Anomalie der Dinge“: Matthias Geitel Laudatio Naumburg 1997

    Doch es passiert genau dies in der Kunst Matthias Geitels: Die Anzahl der Überblendungen und überlagerten Transparenzen von Schrift und Schrift, von Schrift und Bild, von Bild und Bild in Objekten wie den „Gleichungen“ oder den „Zwei Tagen im September“, aber auch in der „einfachen Wahrheit“ realisieren Welt immer nur ungreifbar und virtuell. Geschriebenes wird überschrieben und dadurch ausgelöscht. Schrift wird ihres Inhalts beraubt, indem unmöglich wird, sie zu lesen: Als Zeichen verweist sie nur noch auf sich selbst. Statt durch die Schrift hindurch auf das Gesagte zu achten, zwingt solche Kunst den Betrachter, das Geschriebene zunächst nur unter dem ästhetischen Aspekt wahrzunehmen. Das Zeichen wird zum Ornament.

  • Die Bestattung des Polyneikes. Katalogbeitrag 1995

    Die Objektgruppe „Die einfache Wahrheit“ (1994), aufgrund seines Titels das vielleicht beste Werk Geitels, umfaßt einen festen Stapel gleichgroßer quadratischer Glasplatten, denen Ausrisse von Tapetenresten zwischengeschoben sind. Undeutlich und nicht Schicht für Schicht isoliert rekonstruierbar, scheint die Musterung jedes Tapetenstückes durch die freien Flächen des darüberliegenden Glases hindurch und prägt das Bild auf der Oberfläche des Objektes mit. So sieht die ‘einfache Wahrheit’ demnach aus: vielschichtig, in ihren Elementen und der Entstehung ihrer Gestalt letztendlich undurchschaubar, entstanden aus einer Anzahl von Überschreibungen und viel tiefgründiger, als ihre Oberfläche es greifen läßt.

  • Würfelsequenzen - Pixelsound. Laudatio Erfurt 2006

    Dies war zunächst das Ziel der Arbeit von Matthias Geitel. Man kann aber sehen, was er geschaffen hat, als er die Pixel in dieser Weise gruppierte: Ausgehend von dem Wissen, daß die kleinsten Zeichenelemente Erinnerungsspuren verschlüsseln – wie auch immer lesbar für jeden einzelnen -, stellen die großen Quadrate offenbar so etwas wie Gedächtnis dar. Und wie wir im Gedankenstrom immer wieder an bestimmten einprägsamen Erinnerungen vorbeikommen, so stößt der Betrachter der Musterplättchen immer wieder auf bestimmte wiederkehrende „Zeichen“. Man kann also extrapolieren, was hier plötzlich darstellbar wird: